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Dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung: Die saudische „Green Card“

Normalerweise müssen Expats von einem saudischen Arbeitgeber gesponsert werden, um in Saudi-Arabien über einen längeren Zeitraum leben und arbeiten zu können. Im Jahr 2019 hat Saudi-Arabien sein erstes Programm für eine Daueraufenthaltsgenehmigung gestartet. Bestimmten Expats und ihren Familien wird es dadurch ermöglicht, ohne einen Sponsor im Königreich zu leben. Dies richtet sich insbesondere an hochqualifizierte und wohlhabende ausländische Staatsangehörige, Investoren und Unternehmer.

Es wird zwischen einer befristeten verlängerbaren sowie einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung unterschieden. Beide sind mit recht hohen Gebühren verbunden. Die Kosten für eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung liegen beispielsweise bei 800.000 SAR (umgerechnet ca. 199.925 Euro). 

Diejenigen, die einen Antrag auf die saudische „Green Card“ stellen, müssen mindestens 21 Jahre alt sein, einen gültigen Reisepass besitzen, finanzielle Stabilität belegen, keine Vorstrafen besitzen sowie einen idealen Gesundheitszustand vorweisen.

Bitte beachten Sie, dass die Einfuhr von Haustieren nach Saudi-Arabien ein Risiko darstellt. Die hohen Temperaturen, insbesondere im Sommer, können eine große Belastung für die Tiere sein. 

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, im Vorfeld abzuklären, ob in ihrer zukünftigen Unterkunft Tiere erlaubt sind.

„Vision 2030“

Im Jahr 2016 wurden die Details für das wirtschaftliche Projekt „Vision 2030“ der saudischen Führung verkündet. Ziel ist es unter anderem, Saudi-Arabiens Abhängigkeit vom Erdöl zu reduzieren. Im Jahr 2030 soll der Anteil von Öl und Gas am Bruttoinlandsprodukt nur noch 11% betragen. Geplant ist außerdem, dass ein Viertel der Elektrizität aus Sonnenenergie gewonnen wird. Grundsätzlich soll die Förderung von erneuerbaren Energien vorangetrieben werden.

Ein weiteres Vorhaben im Rahmen der „Vision 2030“ ist die Steigerung der Erwerbstätigkeiten von Frauen. Darüber hinaus soll mehr in die Ausbildung von jungen Menschen und in die Infrastruktur des Landes investiert werden. Aktuell werden einige Bauprojekte gestartet, darunter die Planstädte „Neom“ und „The Line“. Indem die Tätigung von ausländischen Investitionen vereinfacht wird, sollen außerdem ausländische Investoren angezogen werden. Ein weiterer Plan ist die Förderung des Tourismus in Saudi-Arabien. 

Durch die „Vision 2030“ befindet sich das Land aktuell in einem Wandel, der sich auf die gesellschaftliche und soziale Ebene bezieht. Damit einher gehen zum Beispiel Lockerungen der Geschlechtertrennung und die Stärkung von Frauenrechten. Frauen dürfen in Saudi-Arabien beispielsweise seit 2018 Auto fahren. 

Offizielle Informationen zu der „Vision 2030“ finden Sie hier

Riyadh

Riyadh, die Hauptstadt und größte Stadt Saudi-Arabiens, ist ein faszinierendes Beispiel für die rasante Entwicklung und Modernisierung, die das Königreich in den letzten Jahrzehnten durchlaufen hat. Riyadh, dessen Name auf das arabische Wort für "Gärten" oder "Wiesen" zurückgeht, hat sich von einer kleinen Oase im Herzen der arabischen Halbinsel zu einer modernen Metropole entwickelt. 

Die Stadt spielt eine Schlüsselrolle im Rahmen der Vision 2030, einer ehrgeizigen Reformagenda, die darauf abzielt, die Wirtschaft des Landes zu diversifizieren und unabhängiger vom Öl zu machen.

Riyadh bietet eine Vielzahl kultureller Sehenswürdigkeiten, die sowohl das traditionelle als auch das moderne Saudi-Arabien repräsentieren. Das Nationalmuseum von Saudi-Arabien und das historische Viertel Al Diriyah, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, bieten Einblicke in die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe des Landes. 

Jeddah

Jeddah, die zweitgrößte Stadt Saudi-Arabiens, ist ein bedeutendes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Mit einer Bevölkerung von über 4,5 Millionen Menschen (Stand 2023) fungiert die Stadt als Tor zur Heiligen Stadt Mekka und spielt eine zentrale Rolle im Hajj-Pilgerzyklus.

Jeddah liegt an der Westküste Saudi-Arabiens am Roten Meer und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 1.600 Quadratkilometern. Das Klima ist heiß und feucht, typisch für eine Küstenstadt in einer Wüstenregion. Die Temperaturen können im Sommer leicht 40 °C überschreiten.

Die Stadt beherbergt zahlreiche internationale und nationale Unternehmen, die in unterschiedlichen Sektoren tätig sind. Besonders bemerkenswert ist das Projekt Jeddah Tower, das nach seiner Fertigstellung das höchste Gebäude der Welt sein soll und über 1.000 Meter in den Himmel ragen wird. Historische Gebäude wie die Nasif House und die schmalen, verwinkelten Gassen von Al-Balad sind bei Touristen sehr beliebt. 

Makkah

Makkah, oft im Deutschen auch als Mekka bekannt, ist eine Stadt im westlichen Teil Saudi-Arabiens und liegt etwa 70 Kilometer östlich von Dschidda, der nächstgelegenen Küstenstadt am Roten Meer. Makkah ist die heiligste Stadt im Islam und das Ziel der jährlichen Pilgerfahrt, der Hajj, die zu den fünf Säulen des Islam gehört. 

Mit einer Bevölkerung von rund 1,9 Millionen Menschen (Stand 2023) ist Makkah das spirituelle Herz des Islam. Die Stadt beherbergt die Kaaba, ein würfelförmiges Gebäude im Innenhof der al-Haram-Moschee.

Die Stadt hat eine reiche Geschichte, die bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht, als der Prophet Mohammed hier geboren wurde und später den Islam begründete. Makkah war auch ein wichtiger Handelsplatz in der vorislamischen Zeit und profitierte von seiner Lage an der Handelsroute zwischen dem Jemen und der Levante. 

Die al-Haram-Moschee, auch bekannt als Große Moschee von Makkah, wurde ebenfalls erweitert, um Millionen von Gläubigen gleichzeitig Platz zu bieten. Die laufenden Erweiterungen und Modernisierungen zielen darauf ab, die Kapazität und Sicherheit der Pilger zu verbessern. 

Wichtig: Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitsvisum

Neben dem Arbeitsvisum (siehe Rubrik „Einreisebestimmungen“) benötigen Sie eine Aufenthaltsgenehmigung (Iqama), um in Saudi-Arabien arbeiten zu können. Diese wird von Ihrem Arbeitgeber innerhalb von 3 Monaten nach ihrer Ankunft in Saudi-Arabien beantragt.

Die Iqama dient als Ausweisdokument (Kartenform) und ist zum Beispiel für die Eröffnung eines Bankkontos notwendig. Auf ihr sind folgende Informationen enthalten: Name und Staatsangehörigkeit, Geburtsdatum, Iqama-Nummer, Berufsbezeichnung, Name des Arbeitgebers, Gültigkeitsdauer sowie das Ausstellungs- und Ablaufdatum. Die Iqama muss jedes Jahr erneut werden. 

Achtung: Sie sollten die Iqama immer bei sich tragen. Wenn Sie die Karte nicht mitführen, droht eine Geldstrafe von bis zu 1.000 SAR oder schlimmstenfalls eine Gefängnisstrafe. Denken Sie auch unbedingt daran, die Karte rechtzeitig zu erneuern. Ein Aufenthalt mit abgelaufener Iqama kann zur Abschiebung führen.